Sendungen der Reihe Magazin (2012-2016)

Unser erstes Format: Eine vierwöchentliche kulturwissenschaftliche Magazinsendung
logo-weiss-1400x1400-150x150Unsere erste Sendereihe war ein Magazin, dass sich in wechselnder Besetzung den klassischen Fragen der Kulturwissenschaft zugewendet hat: Warum ist die Welt in der wir leben so wie sie ist, wenn sie doch auch anders sein könnte? Welche Zusammenhänge bestehen zwischen Menschenbild und technischen Innovationen? Wie verändern soziale Netzwerke unsere Kommunikation und Interaktion? Was ist alles Kultur?

Fade to Black

Sie umgeben uns, wann immer wir die Augen öffnen: Farben – zugleich materielle Struktur und physiologischer Effekt; Bedeutungsträger und emotionale Stimulanz. Welche Signale senden uns die Farben? Worin besteht ihr Signal? Gibt es eine unschuldige Farbe? Diese Fragen beleuchten wir in einer Sendung der gesamten Redaktion. Unser Spektrum reicht vom Regenbogen als Symbol der LGBTI-Bewegung bis zu den Farbchakren der Lebensmittel, wir prüfen die Stabilität von Wahrnehmung – wieso beschreibt Homer das Meer der Ägäis als »weinrot«? – und diskutieren, ob farbwandelnde Katzen künftige Generationen vor den Gefahren von Atommüll retten können. Und schließlich die Farbe als Material: Yves Kleins berühmtes Blau lässt sie in absoluter Form erstrahlen. Vantablack hingegen, ein Stoff aus der Oberflächenforschung, verschluckt alles Licht in einem nahezu perfekten Schwarz.

Besetzung

avatar Alina Topf (Moderation)
avatar Jürg Andreas Meister (Moderation)
avatar Redaktion (Sendungsredaktion)

Sendung vom 08. September 2016

Download (85 MB)

Tags: Farben (2) Material (2) Semiotik (3) Wahrnehmung (3)

Quantify Thyself!

Wie viele Schritte bin ich heute gegangen? Wie effizient meditiere ich? Um wieviel produktiver werde ich durch ein Stück Butter im Kaffee? Und was sagen meine gesammelten Tippfehler über mein Selbst aus? Mit Selftracking-Apps und Smartphone-Zubehör sind Fragen wie diese zu alltäglichen Begleitern geworden. Schlanke Fitness-Armbänder messen Puls und Kalorienverbrauch nicht nur beim Sport, sondern auch beim Treppensteigen oder beim Tanzen im Club. Die Selbstvermessung, die viele nur nebenbei betreiben, ist sogar zum Hauptinteresse einer ganzen Bewegung geworden, die sich »Quantified Self« nennt. Nach dem Leitspruch »Selbst-Erkenntnis durch Zahlen« wird versucht, neuen und tieferen Wahrheiten über das eigene Selbst auf die Spur zu kommen. Die philosophische Aufforderung des antiken Orakels: »Erkenne dich selbst« scheint dabei einem Aufruf zur Datenerhebung zu weichen: »Quantify thyself«. In der Sendung nehmen wir den Trend zur digitalen Selbstvermessung zum Anlass, mit unserem Studiogast Antonio Lucci der Kulturgeschichte der Selbstbeobachtung nachzuforschen: Wie sahen frühere Strategien aus, sich dem »Selbst« zu nähern? Welche Selbsttechniken wurden dazu genutzt? Und was ist eigentlich neu am »Quantified Self«? Dabei spielt auch die Geschichte der Messtechnik eine wichtige Rolle, zu der wir die Kulturwissenschaftlerin Anna Echterhölter befragt haben. Ein historischer Blick verrät, dass die Selbstvermessung nicht nur als Mittel der Erfahrung und Emanzipation verstanden werden kann, sondern dass das Verhältnis zwischen dem Selbst und seiner Quantifizierung wesentlich komplexer ist. Die Vermessung findet nicht im luftleeren Raum statt, sondern in einem engen Netz aus Machtbeziehungen und Interessen, das wir in unserer Live-Sendung erkunden.

Besetzung

avatar Antonio Lucci (Gast)
avatar Constantin Hühn (Moderation & Sendungsredaktion)
avatar Johanna Tirnthal (Moderation & Sendungsredaktion)
avatar Alina Topf (Sendungsredaktion)
avatar Jann Mausen (Sendungsredaktion)

Sendung vom 15. Juni 2016

Download (82 MB)

Tags: Messen (1) Subjekt (1) Quantified Self (2) Selbsttechnik (2) Messung (3) Identität (3) 21. Jahrhundert (5)

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