Sendungen der Reihe Magazin (2012-2016)

»Menschheitsgeschichte wird Erdgeschichte« – konstatiert ein 2015 erschienener Sammelband. Menschliches Handeln schreibt sich zunehmend in die Erdoberfläche unseres Planeten ein. Das Holozän, das jüngste Zeitalter unserer Erdgeschichte, so scheint es, wird von einem neuen »Menschzeitalter« abgelöst: dem Anthropozän. In der 39. Sendung der Kulturwelle möchten wir etwas genauer hinsehen. Dazu werfen wir den Blick auf einen vertrauten Ort, der zugleich Zahnrad globaler Zusammenhänge ist: Die Küche. Ihr Wirkungsradius hat sich auf auf die Ebene des Anthropozän ausgeweitet: Selbst die Äpfel, die wir früher aus Omas Garten gepflückt haben, werden heute aus Neuseeland eingeflogen und mit begradigten Flüssen bewässert. Wir laden euch ein, eine geistige Brücke mit uns zu überqueren, die vom Individuum zum Kollektiv, von der Mikroebene zur Makroebene führt. Welchen Bedeutungswandel hat die Küche im Laufe der historischen Entwicklung durchlebt und welchen Einfluss hat der »kochende Mensch« auf seinen Lebensraum? Über diese Fragen sprechen wir mit Julia von Mende, Marc Schleunitz und Karl W. Grosse aus dem Exzellenz-Cluster »Bild Wissen Gestaltung«. Im Projekt »Anthropozän-Küche« arbeiten sie daran, die Küche als Knotenpunkt von Energie- und Ressourcenkreisläufen sicht- und deutbar zu machen.
Besetzung
Magdalena Aicher (Sendungsredaktion & Moderation)
Anastasia Andersson (Sendungsredaktion)
Lucas Wija (Sendungsredaktion & Moderation)
Zum Schluss haben wir uns das „Anthropozän-Projekt“ angeschaut. Auf der Webseite des Haus der Kulturen der Welt könnt ihr alle beteiligten Personen, Künstler, Ausstellungen, Kataloge und Ergebnisse der Forschung in Form einer Enzyklopädie anschauen. Alle Infos zu „Das Anthropozän-Projekt“ und die dazugehörige Enzyklopädie gibt es auf der Webseite: HKW Anthropozän: Ein Bericht
Stimme – seit Jahrhunderten beschäftigt das Medium und seine Macht die Menschen. Schon in der Antike schafften es die mythischen Sirenen nur mit Hilfe ihrer Stimme, Seemänner grausam in den Tod zu reißen. Sie veranlassten den antiken Dichter Homer zu seiner berühmten Odyssee, und ihr Mythos wirkt bis heute in der europäischen Kulturgeschichte nach. Warum aber gelang es den griechischen Fabelwesen, durch ihre Stimme solch eine Macht auszuüben? mehr... Dieser Erscheinung nähern wir uns in der 38. Kulturwelle. Am Beispiel des Lachens spüren wir der sozialen Macht der Stimme gerade in ihren Extremformen nach. Gemeinsam mit dem Medienwissenschaftler Prof. Dr. Wolfgang Ernst nähern wir uns daraufhin dem Sirenenmythos. Auf einer Expedition zu den Galli-Inseln vor der Küste Siziliens hat er selbst versucht, den medialen Bedingungen des Phänomens auf die Spur zu gehen – und den geheimnisvollen Klang der Sirenen mit moderner Tontechnik festzuhalten. Diese Reise führt uns ebenso zu den Möglichkeiten und Grenzen, das Phänomen „Stimme“ fassbar zu machen. Also schaltet ein, wenn man das griechische Meer rauschen hört, die Sirenen ihre verführerischen Stimmen zum Besten geben und wir euch auf eine kultur- wie medienwissenschaftliche Odyssee durch das Medium Stimme einladen.
Besetzung