Sendungen zum Thema Antike (5)
Stimme – seit Jahrhunderten beschäftigt das Medium und seine Macht die Menschen. Schon in der Antike schafften es die mythischen Sirenen nur mit Hilfe ihrer Stimme, Seemänner grausam in den Tod zu reißen. Sie veranlassten den antiken Dichter Homer zu seiner berühmten Odyssee, und ihr Mythos wirkt bis heute in der europäischen Kulturgeschichte nach. Warum aber gelang es den griechischen Fabelwesen, durch ihre Stimme solch eine Macht auszuüben? mehr... Dieser Erscheinung nähern wir uns in der 38. Kulturwelle. Am Beispiel des Lachens spüren wir der sozialen Macht der Stimme gerade in ihren Extremformen nach. Gemeinsam mit dem Medienwissenschaftler Prof. Dr. Wolfgang Ernst nähern wir uns daraufhin dem Sirenenmythos. Auf einer Expedition zu den Galli-Inseln vor der Küste Siziliens hat er selbst versucht, den medialen Bedingungen des Phänomens auf die Spur zu gehen – und den geheimnisvollen Klang der Sirenen mit moderner Tontechnik festzuhalten. Diese Reise führt uns ebenso zu den Möglichkeiten und Grenzen, das Phänomen „Stimme“ fassbar zu machen. Also schaltet ein, wenn man das griechische Meer rauschen hört, die Sirenen ihre verführerischen Stimmen zum Besten geben und wir euch auf eine kultur- wie medienwissenschaftliche Odyssee durch das Medium Stimme einladen.
Besetzung
»Die Zukunft, die wir wollen, muss erfunden werden. Sonst bekommen wir eine, die wir nicht wollten«, sagte einmal der Künstler Joseph Beuys. Die Zukunft ist demnach radikal unbestimmt, das heißt menschliche Verhandlungsmasse, egal ob sie von Gott, einem Schicksal oder anderen Prognoseverfahren erzeugt wird. Sie ist immer schon eine Erfindung. Diese Erfindung aber müssten wir selbst immer wieder neu vornehmen und dem Herannahen einer ungewollten Zukunft prä-ventiv zuvorkommen - was nur möglich wird, indem wir den Blick in den Möglichkeitsraum der Zukunft wagen und uns vorstellen, was möglicherweise kommen könnte. Mit diesem Möglichkeitsraum - der lange Zeit vorbestimmter Raum war - wollen wir uns in der aktuellen Ausgabe der Kulturwelle befassen, sowie mit verschiedenen Zugriffen darauf, in Geschichte wie Gegenwart. Neela Janssen erforscht dafür in ihrem Feature aktuelle Techniken der Pränataldiagnostik und sucht nach Parallelen in vormodernen Techniken der Vorhersage. Darüber hinaus werden wir uns mit der Wiener Literaturwissenschaftlerin Eva Horn über das moderne Verhältnis zur Zukunft als Katastrophe unterhalten und mit dem Berliner Kulturwissenschaftler Stefan Willer über vergangene Zukunftsmodelle das aktuelle Sicherheitsdenken sowie Chancen und Risiken gegenwärtiger Präventionstechniken sprechen. Schließlich wollen wir selbst einen Blick in die Zukunft wagen und uns fragen: Wohin entwickelt sich das Zukunftswissen?
Besetzung
Eva Horn (Gast)
Stefan Willer (Gast)
Bernadette Breyer (Sendungsredaktion)
Constantin Hühn (Sendungsredaktion & Moderation)
Das Performance-Festival Foreign Affairs läuft noch bis zum 5. Juli und ist zu finden auf den Seiten der Berliner Festspiele. Darunter auch: die 24-Stunden-Performance “Mount Olympus. To glorify the cult of tragedy”
Das Buch 2112 – Die Welt in 100 Jahren erschien 2012 bei Georg Olms und ist zu finden über die: ISBN-Suche