Sendungen zum Thema Cyborg (2)
Wann ist ein Körper eigentlich vollständig? Woher kommt unsere Angst vor der Unvollständigkeit? Und wie wird damit in unterschiedlichen Medien umgegangen? Nachdem wir uns in unserer Themenreihe zum Körper bereits mit Klangkörpern, politischen Körpern und den kulturellen Verflechtungen eines bestimmten Körperteils beschäftigt haben, wenden wir uns in der aktuellen Sendung der Afterhour der Bedeutung unvollständiger Körper zu. Wir sprechen mit dem Kulturwissenschaftler Gerhard Scharbert über Verstümmelung im Film, fragen die Literaturwissenschaftlerin Irmela Marei Krüger-Fürhoff nach ‚versehrten‘ Alternativen zum ganzheitlichen Schönheitsideal und unterhalten uns mit dem Medienwissenschaftler Jan Claas van Treeck über die Ökologie der Körpergrenzen – und was Cyborgs damit zu tun haben. Dazu wie immer Techno – bis uns die Ohren abfallen.
Besetzung
Schuhe zu, Mütze auf. Rucksack umgeschnallt, Brille aufgesetzt, Schirm… dabei. Handy an, EC-Karte eingesteckt, Schlüssel auch – gut, dann kann’s losgehen. So ähnlich überprüfen wir vor dem Gehen unsere Ausstattung; die kleinen Dinge, die uns umgeben auf ihre Vollständigkeit und Funktionsfähigkeit. Sie sind unauffällige Begleiter, jedoch könnten wir ohne sie kaum noch einen Schritt tun. Sie sind buchstäblich mit uns verwachsen oder gar »extensions of man«, wie der Medienphilosoph Marshall McLuhan bemerkte. Doch bereits unser Körper gehört zu unserer medialen Grundausstattung. Wir trainieren seine Belastbarkeit, steigern seine Geschwindigkeit, vergrößern die Reichweite seiner Seh- und Sprechinstrumente. Und unsere Finger sind längst zum umfassenden Interface geworden, Schnittstelle zu einer Heerschar an Möglichkeiten in der digitalen Welt. In dieser Sendung der Kulturwelle stellt sich die ganze Redaktion der Aufgabe, diesen kleinen Dingen, Praktiken und Phänomenen nachzuspüren, die unser Leben unentwegt erleichtern. Dabei ergründen wir z.B. unsere Symbiosen mit der Sicherheitsnadel, der Augenklappe, der Konserve oder der Armbanduhr, aber auch, wie wir im Jodeln unseren Körper als Instrument einsetzen. Je weiter die Dinge dabei in uns hineinwandern, umso mehr entsprechen wir der Figur des Cyborgs, für den Leben immer schon etwas »mediales« ist; der im Funktionsraum seiner Möglichkeiten nicht mehr zwischen Körper und Ding unterscheidet.
Besetzung
Constantin Hühn (Moderation)
Johanna Tirnthal (Moderation)
Redaktion (Sendungsredaktion)
Das Festival Down by the River findet ab dem 4. Juli statt und ist zu finden unter: http://www.downbytheriver-berlin.de/
Auch in Berlin kann man Jodeln lernen. Dafür sorgt Ingrid Hammer mit ihrem Jodelworkshop. Der nächste Termin ist der 5. September: http://www.jodeln-in-berlin.de/jodelworkshops
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