Sendungen zum Thema Klang (5)

Die sinnliche Stadt

Die Metropolen werden, freiwillig oder unfreiwillig, in Zukunft zum natürlichen Lebensraum der Menschen werden. Die Stadt nimmt in der Rangfolge menschlicher Siedlungspraktiken eine zentrale Rolle ein. In ihr treffen unterschiedlichste Lebensstile, Traditionen und Interessengruppen aufeinander. Die Stadt ist ein „Zukunftslabor“, ein kultureller Speicher, eine Sinnprovinz. In dieser Sendung wir uns die Frage, wie wir, MetropolistInnen, diesen selbstgeschaffenen Lebensraum „Stadt“ wahrnehmen und sinnlich erfahren. In der Stadt sind unsere Sinne jederzeit aktiv: Wir sehen, hören und riechen sie: die Stadt, ihr Leben, ihre Bewegung und ihre Schlaflosigkeit. Der Anblick von Monumentalbauten und Häusermeeren, das Getöse von Verkehr und Baustelle, der Geruch von U-Bahnschächten – die Stadt ist ein sensorischer Supergau. Mit Prof. Holger Schulze, der sich in seiner Forschung den Sound & Sensory Studies verschrieben hat, werden wir durch die Straßen Berlins laufen. Wir werden darüber sprechen, wie wir uns urbane Räume aneignen. Sie wortwörtlich verinnerlichen und zu einem vertrauten Raum werden lassen. Wie verändert das städtische Leben unsere Identität? Wie transformiert uns die Stadt und wie transformieren wir sie? Mit dem Künstler Jon Dickens, der das Projekt „Berlin Wall of Sound“ konzipiert und umgesetzt hat, sprechen wir zum Abschluss über die Wege einer klanglichen Aufarbeitung von Stadtgeschichte. Wo und wie muss man hinhören, um die Erinnerungen der Stadt auszulesen? Welche Ereignisse schreiben sich in eine Stadt ein oder werden bewusst ausradiert? Wie wirkt sich Bewahren und Verwerfen auf das Selbstbild einer Stadt aus?

Besetzung

avatar Holger Schulze (Gast)
avatar Jon Dickens (Gast)
avatar Lena Nogossek (Moderation)
avatar Sebastian Schwesinger (Sendungsredaktion)
avatar Nikita Hock (Sendungsredaktion)

Sendung vom 12. Juni 2013

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Tags: Sinne (1) Sound Studies (1) Stadt (2) Wahrnehmung (3) Klang (5)

Klanggeschichten

Reproduzierte Klänge gehören heute fest in unseren Alltag. Zumeist hören wir Musik, egal ob auf unseren Mp3-Playern oder über das Radio. Als am Ende des 19. Jahrhunderts das Grammophon und der Phonograph das Aufzeichnen von Klängen erstmals erlaubten, war an Musikaufnahmen noch kaum zu denken. Die eigentliche Faszination der Geräte lag zunächst in der Möglichkeit der Stimmaufnahme. Schallplatten und Walzen aus Wachs wurden so zu Zeitzeugen, die den Klang des Vergangenen lebendig hielten. Die neue Technik fand schnell ihren Platz in der Wissenschaft und ganze Tonarchive mit Aufnahmen aus aller Welt entstanden. Doch diese ersten Aufnahmegeräte waren nur bedingt präzise, wenn es um die Speicherung von Schall ging. Inwieweit hat das Medium selbst den Klang geprägt und wie stand es um die Klangtreue von Phonograph und Grammophon?

Besetzung

avatar Britta Lange (Gast)
avatar Julia Grosse (Moderation)
avatar Jens Dewald (Sendungsredaktion)
avatar Johannes Maibaum (Sendungsredaktion)
avatar Matthias Rech (Sendungsredaktion)

Sendung vom 23. Januar 2013

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Tags: Phonograph (1) Grammophon (1) Stimme (3) Medienarchäologie (5) Klang (5) Medien (7)