Sendungen zum Thema Kulturwissenschaft (2)
Nicht nur in der Vergangenheit waren Künstler und Wissenschaftler oft ein und dieselbe Person. Warum sind in unserem heutigen Verständnis aber Kunst und Wissenschaft so weit voneinander entfernt, dass sie sogar zu Gegensätzen erklärt werden können? Ausgehend vom Konzept der künstlerischen Forschung, unter dessen Perspektive seit ein paar Jahren intensiv Erkenntnisprozesse der Künste erschlossen werden, wollen auch wir unsere kuünstlerischen Zugänge zu kulturellen Phaänomenen hinterfragen. Dazu bringen wir mithilfe von Julian Klein, dem Direktor des Instituts für künstlerische Forschung in Berlin, zunächst Licht ins Dunkel zwischen Kunst und Wissenschaft. Anschließend lauschen wir zwei konkreten Projekten. Lena Michaelis und Mark Othmer haben einerseits zur Besessenheit und andererseits zum Transhumanismus je auf ganz eigene Art mit Hörspielen gearbeitet. Ihre Werke hören wir in der Sendung in voller Länge und diskutieren mit ihnen darüber, wie, wann und wo künstlerische Methoden in der (Kultur)Wissenschaft sinnvoll zum Einsatz kommen koönnen; wie man also mit Hörspielen Wissenschaft betreiben kann.
Besetzung

In der 15. Sendung der KulturWelle geht es um das Studieren in Berlin und die Geschichte eines Fachs. »Kulturwissenschaft« war das Modewort der späten Neunziger und Nuller Jahre. Es geisterte nicht nur durch unzählige Wissenschaftspublikationen und Hörsäale, sondern brachte es auch bald auf die Deckblätter von Studienbroschüren und die Eingangstüren der Institute und Fakultäten. Die arbeitssuchende Absolventenschar posaunt es bis heute vornehmlich in Feuilletons, Radiosendungen und Blogs, aber auch allen anderen Massenmedien lautstark hinaus. Doch die Kulturwissenschaft existiert nicht nur in Berlin bereits seit 50 Jahren. Zum Jubiläum unserer Disziplin reisen wir zu ihren Anfängen in die DDR-Zeit zurück, betrachten die Postwendeära und kommen schließlich in der Gegenwart an. Wir haben mit ehemaligen Studenten gesprochen und sie gefragt, wie es denn gewesen ist, in Berlin zu studieren. Heraus gekommen ist dabei nicht nur ein Überblick der Geschichte unseres Fachs, sondern vielmehr auch eine Geschichte Berlins und des Studierens in Ost und West. Es oszilliert zwischen Konformität und Revolution, Karriere und Liebe, Restriktion und Wissbegierde, Kultur- und Perspektivenwechsel.
Besetzung
Corinna Egdorf (Sendungsredaktion & Moderation)
Marika Mäder (Sendungsredaktion & Moderation)